Feudalherrschaft - Armut - Kriege
Die Gründung einer Kalandsbrüderschaft 1350 weist erstmals auf Pahren hin. Kalandsbruderschaften waren Vereinigungen reicher Bürger, die über die Unterstützung Bedürftiger ihr Seelenheil retten wollten.
Am 28. Juni 1387 fand Pahren erstmals urkundliche Erwähnung als der Kalandsbruder „ere Heinrich zu parn” Zeuge eines Grundstückverkaufs war. Aus Quittungen weiterer Grundstücksverkäufe und späterer Urkunden geht hervor, dass es in Pahren zwei Güter gab, die der Ritter Röder und Machwitz, wobei Machwitz das wirtschaftlich schwächere Gut Röder 1462 aufkaufte. Im Herrschaftsgebiet der Vögte von Gera hatte Machwitz aufgrund seiner wirtschaftlichen Macht politischen Einfluss, was seine Vermittlerrolle 1487 beim Streit zwischen Heinrich, Herrn zu Gera und der Priorin des Nonnenklosters Cronschwitz unterstreicht. Die Existenz der Kalandsbruderschaften, der Kirchenneubau mit Glocke 1506 und spätere umfangreiche Umbauten, weisen darauf hin, dass Pahren und die Kirche relativ reich gewesen sein müssen. Die Einwohnerzahl von Pahren lag über die Jahrhunderte relativ konstant um 300.
Gulden Quelle: Wikipedia |
Mit dem Dreißigjährigen Krieg verschlechterte sich die Situation der bäuerlichen Bevölkerung im Vogtland dramatisch. 1622 durchziehen erstmals kaiserliche Truppen aus Böhmen das Gebiet. Übergriffe der Soldaten verschlimmern die Lebensverhältnisse der Bevölkerung zusätzlich. Der Bauernsohn Georg Kresse (Bauerngeneral) aus dem östlichen Thüringen zwischen T(D)örtendorf und Auma leistet erfolgreich Widerstand. Er schützt mit seinen Mitstreitern die Bauern vor plündernden Soldaten.
1715 wird das Rittergut Pahren für 43.500 Gulden an Heinrich XI. Reuß verkauft.
1821 hatte Pahren eine Schule mit 87 Schülern. Der Unterricht war auf 2 Stunden begrenzt. Der Schulmeister wurde von der Kirche bezahlt, die auch die Lehrinhalte bestimmte.
Nach der Abdankung des letzten Fürsten am 11.11.1918 kommt es am 4.4.1919 zur Bildung des Volksstaates Reuß, der das Kammergut Pahren übernahm. Nach Auflösung des Volksstaates am 1. Mai 1920 geht das Gut in Besitz des Staates Thüringen über. Die wechselvolle Geschichte des Gutes zu Pahren sollte nach 500 Jahren aber erst 1945 zu Ende gehen, als im Zuge der Bodenreform das Gut aufgelöst und die Flächen an landlose Bauern verteilt wurde.