Universell einsetzbar – Faktisch unerschöpflich
Nachwachsende Rohstoffe sind organische Stoffe pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, die ganz oder in Teilen als Rohstoffe für die Industrie sowie für die Ernährung Verwendung finden und im globalen Stoffkreislauf klimaneutral, erneuerbar und nachhaltig sind.
In unserem Betrieb sind die Nachwachsende Rohstoffe (NaWaRo) allgegenwärtig.
Der größte Teil der Industriepflanzen wird zur Energiegewinnung genutzt. Eine weitere Einsatzmöglichkeit besteht in der Verwendung als Dämmstoff oder Zuschlagsstoff für Faserverbundwerkstoffe. Zu letzter Kategorie zählt die wieder entdeckte Kulturpflanze Hanf (Cannabis sativa L.).
Hanf– eine in der Vergangenheit immer wieder und leider zu Unrecht verdammte Kulturpflanze erwacht langsam aus ihrem Dornröschenschlaf. Und die Pahren Agrar Kooperation hilft dabei kräftig mit.
Aufgrund seiner vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten war Hanf eine sehr gefragte Pflanze in der Vergangenheit und zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Die frühesten Hanffunde lassen sich in Deutschland, im Raum Eisenberg, auf die Zeit um 3.500 v. Chr. datieren. Andere Quellen gehen bis in das 8. Jahrtausend v. Chr. zurück. So diente die Hanfpflanze sowohl als Arzneipflanze, Lebensmittel, Stofflieferant (Bekleidung bzw. Tücher) und wurde für technische Belange genutzt (Seile, Papierrohstoff, Farben und Schmiermittel). Neue Grundstoffe, wie Baumwolle und Erdöle führten zu einem Rückgang des Hanfbedarfes. In den Jahren von 1982 bis 1996 war der Hanfanbau auf Grund des Betäubungsmittelgesetzes generell verboten. Neue Züchtungen ermöglichen seit dem wieder den Anbau von Industriehanf.
Seit 2008 existiert in Läwitz eine Faseraufschlussanlage mit deren Hilfe Hanffasern und Hanfschäben gewonnen werden. Beide Bestandteile stellen wertvolle Rohstoffe dar. Mehr über diese Produkte finden sie unter der Rubrik "Industriehanf".
Eine weitere ökologisch wertvolle Pflanze ist die Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum L.), die die heimische Fauna als Energiepflanze bereichert.
Die Durchwachsene Silphie - ist eine ausdauernde markante Pflanze mit buschigem Wuchs, endständigen gelben Blüten und vierkantigem Stängel. Sie erreicht eine Wuchshöhe von über
2 Metern und ist in unseren Breiten noch immer eine Rarität.
Die auch als Becherpflanze bekannte Durchwachsene Silphie wurde bisher hauptsächlich als Futter- und Silagepflanze genutzt. Als Bienentrachtpflanze, die von Juli bis in den September hinein blüht, wird die Pflanze immer mehr bei den Imkern geschätzt und als Grünfutter eignet sie sich hervorragend für Schafe und Ziegen. Zunehmend gewinnt sie auch als Energiepflanze an Bedeutung. Da die Biogasausbeute ähnlich hoch ist, wie bei Silomais, kann sie als vollwertiges Äquivalent angesehen werden und bereichert gleichzeitig die heimische Artenvielfalt.
Weitere Information über die Nutzungsmöglichkeiten, Anbau und dem Bezug von Pflanzmaterial erfahren sie unter der Rubrik "Energiepflanzen".